
Magdalena stellt den leeren Milchschoppen ihres Kindes in die Spühle, wäscht sich die Hände und lässt sich mit einem Seufzer auf das Sofa plumpsen.
Der Kleine schläft in seinem Bettchen, der Mann ist beim Sporttraining – eine friedliche Stimmung hat sich über die spärlich beleuchtete Wohnung gelegt.
Langsam beginnen die Gedanken in Magdalenas Kopf zu rotieren. Sie denkt an Ihren Arbeitstag als Architektin zurück, an ihren Chef der nur wenig Verständnis aufbringt, wenn sie um halb Sechs gehen muss um den Kleinen rechtzeitig von der Kita abzuholen. Sie denkt an das spannende Projekt das ihr Kollege bearbeiten kann und an die lästige, administrative Arbeit die ihr als Teilzeitarbeitende zufällt.
Magdalena stellt fest, dass sich in ihre eine tiefe Unzufriedenheit eingeschlichen hat. Sie beschliesst, dass sich etwas ändern muss.
Haben mich meine Kinder verändert?
Meine Kinder haben mein Leben verändert – mein Alltag, meine Beziehung aber haben sie auch mich als Frau verändert? Lange Zeit dachte ich «Nein, ich bin immer noch ich. Mit denselben Werten und Gedanken wie vorher» In letzter Zeit ist mir allerdings bewusst geworden, dass sich doch etwas verändert hat. Mir ist nämlich plötzlich sehr wichtig, welche Rolle die Frauen in unserer Gesellschaft heute und in Zukunft spielen. Die Gleichbehandlung der Geschlechter im Alltag und in der Arbeitswelt ist zu einem wichtigen Thema geworden. Den es ist mir wichtig, dass meine Kinder eine andere Selbstverständlichkeit erleben werden, wenn sie erwachsen sind.
Vielleicht hat sich auch bei dir etwas verändert? Vielleicht in deinen Werten aber eventuell auch in der Einstellung zu deinem Job. Es kann nämlich durchaus sein, dass eine Arbeit die dich vor der Geburt deiner Kinder sinnvoll und passend angefühlt hat, plötzlich nicht mehr stimmt. Wenn wir uns verändern, verändert sich auch die Einstellung zu den Dingen mit denen wir uns täglich beschäftigen.
Teilzeit – funktioniert das?
Viele von uns Müttern kehren nach dem Mutterschaftsurlaub mit einem reduzierten Pensum an den Arbeitsplatz zurück. Mittlerweilen sind bei den meisten Branchen Teilzeitstellen für Mütter akzeptiert – im Gegensatz zu Teilzeitstellen für Väter. Wie sieht es aber aus mit Führungsaufgaben, verantwortungsvollen Aufgaben und spannenden Projekten? Allzu oft werden diese an die Mitarbeiter mit einem höheren Pensum vergeben. Für die Teilzeitarbeitenden bleiben administrative Aufgaben, welche nicht sehr erfüllend sind. Auch wenn wir immer wieder mal von gelungenem Job Sharing in Führungspositionen hören – die Regel ist das sicher noch nicht. So bleiben den teilzeitarbeitenden Müttern oft nur die weniger spannenden Arbeiten.
Das Kreuz mit der Flexibilität
Das Kind am Morgen noch zur Kita bringen und danach ins Büro hetzen – und trotzdem als eine der letzten am Arbeitsplatz eintreffen. Oder am Abend das Büro schon wieder als erste verlassen. Was wenn der Chef ein wichtiges Meeting um 17 Uhr ansetzt oder das Kind schon wieder krank ist und seine Eltern braucht? Es braucht viel Flexibilität wenn man seine Arbeit mit der Kinderbetreuung möglichst gut vereinbaren will – für dich als Mutter aber auch von Seiten des Arbeitgebers. Eine Tatsache die leider nicht selbstverständlich ist. Viele Frauen erleben diesen ständigen Kampf als ermüdend und kräftezerrend.
Ein möglicher Ausweg
Als berufstätige Mutter selbstständig – Mompreneur – werden. Ein Modell, dass immer mehr Frauen wählen. In der Schweiz wurde schon 2013 jedes vierte Unternehmen von einer Frau gegründet... Tendenz steigend. Die Selbstständigkeit bieten Vorteile, welche gerade Müttern zu Gute kommt. So lassen sich die meisten Arbeiten in der Regel flexibel einteilen und die Arbeitszeiten an die Familienstruktur anpassen.
Trotzdem ist die Gründung der eigenen Firma nicht eine Generallösung für alle Frauen die Familie und Beruf besser unter einen Hut bringen wollen. Die Selbstständigkeit bringt, neben einer Menge Arbeit, viele Unsicherheiten mit sich, die nicht alle Menschen gleich gut wegstecken können. Wenn du aber aus voller Überzeugung sagen kannst, «Yes, das will ich» dann hast du, aus meiner Sicht, die wichtigste Hürde bereits hinter dir.
Selbstständigkeit kann eine Lösung sein, wenn du mit flexiblen Arbeitgebern oder einer unattraktiven Teilzeitstelle zu kämpfen hast. Auch wenn du nach der Geburt deiner Kinder plötzlich das Gefühl nicht mehr los wirst, dass da noch mehr sein sollte – und du nach einer erfüllenden Arbeit suchst.
Mehr Informationen über mich und meine Arbeit findest du auf der Fecebookseite